Mit geraffter Lederjacke stieg der Vampir aus seinem heiß geliebten Auto. Nachdem er die Tür zuknallte und seinen Blick auf das Haus richtete, ließ er sein Genick ein paar Mal Knacken. Elena hatte ihn gebeten vorbei zu kommen und Damon hatte absolut keine Ahnung, was sie vorhatte. In letzter Zeit war sie schließlich nur noch mit Stefan beschäftigt gewesen, welcher ihr das Nähren beibringen konnte. Er wollte selbst nichts mit ihnen zu tun haben, da er gegen die Tierblutsache ohnehin protestierte. So ging er auf die Veranda, lauschte aber noch, bevor er eintrat. Irgendetwas stimmte nicht, er konnte nur eine Person wahrnehmen, welches Elena sein musste, und irgendwie ging ihre Atmung sehr stoßhaft. Gerade hatte er sich beschlossen nicht zu klingeln, sondern einfach einzutreten, als die Tür gerade plötzlich aufging. Elena stand vollkommen fertig und entkräftet vor ihm.

"Spar dir die Dankagung." Der Vampir ging ohne einen weiteren Blick zu würdigen in das Haus hinein, sah sich um und drehte sich schlussendlich zu Elena um. "Sieht fast so aus, als hättest du Bambi nicht probiert."

Völlig aufgebracht blickte die Brünette in die Augen des Älteren, während das Raubtier in ihr allmählich zurückwich. Viel zu Groß war nun die Aufmerksamkeit auf ihren gegenüber, der es in diesem Moment schaffte, ihr den Blutdurst zu nehmen. Schon seit Tagen hatte Elena nichts mehr von Damon gehört, hatte keine Nachrichten von ihm bekommen oder ihn gesehen - verständlicherweise. Elena verbrachte ihre Zeit meist mit Stefan, hatte von ihm gelernt sich einigermaßen zu ernähren und mit den 'Vorzügen' eines Vampirs umzugehen. Schuldgefühle plagten die junge Frau, doch ließ sie sich diese vorerst nicht anmerken, immerhin hatte sich auch Damon nicht bei ihr gemeldet.

Auf ihre Worte reagierte er wie immer mit Abweisung. Etwas anderes hatte sie nicht erwartet. Wann immer sie ihn zurückwies, schien er sie mehr und mehr zu hassen - oder aber in sein altes Ich zurückzufinden. Der böse, skrupellose Mörder den sie zu Beginn so gehasst und in den sie sich dann dennoch irgendwie ... verliebt hatte. "Ich weiß, du bist wütend auf mich, auch wenn ich ... vollkommen egal." abwinkend versuchte sich die Schöne zu sammeln, lief ins Wohnzimmer und wartete darauf, dass Damon ihr folgte. Auf dem Wohnzimmertisch hatte ein Glas Bourbon seinen Platz gefunden. Nicht etwa für Damon, sondern für sie selbst. Nur so konnte sie sich irgendwie unter Kontrolle halten. "Lass die Sprüche Damon. Ich ... ich habe dich angerufen, weil ich deine Hilfe brauche. Ich kann kein Blut bei mir behalten. Und dieses Tierblut .. ich fühle mich noch hungriger als zuvor. Es kommt nicht in Frage, dass ich Menschen verletze. Ich kann nicht von einem Menschen trinken."

Seufzend hob Elena den Kopf an, blickte dem blauäugigen mit ihren rehaugen entgegen und versuchte verzweifelt ihre Emotionen in den Griff zu bekommen. "Ich wusste, ich würde es nicht schaffen. Ich hätte sterben sollen."

Mit hoch gezogener Augenbraue blickte der Vampir die junge Vampirin an, er musterte sie ausgiebig und versuchte zu ergründen was in ihr vorging, ehe sie es ihm selbst sagte. "Genau belassen wir es dabei, bevor ich mir wieder die Lobeshymnen auf meinen Bruder anhören muss." Mit emotionslosem Gesicht folgte er dem Mädchen in das Wohnzimmer, wobei sein Blick sofort auf den Bourbon fiel, welcher auf dem Tisch stand. Er wusste zwar, dass dies nicht für ihn gedacht wäre, doch Damon war jemand, der sich nahm, was er wollte.

"Ich bin einmal so frei", sagte er nur rein proforma und nahm einen Schluck aus dem Glas. Und sofort erzählte Elena von ihrem Leid, welches, so musste der Vampir freimütig zugeben musste, doch größer war als geplant. "Du willst mir also sagen, dass du das Tierblut nicht bei dir behalten kannst? Habe ich es nicht von anfang an gesagt? Aber ich will dir jetzt keine Vorwürfe machen. Vampire sind für solche Ernährungsweisen eben nicht geschaffen." Selbst Stefan hatte diese Diät nicht durchziehen können und jetzt verlangte er dies für seine Freundin. Elena musste Menschenblut trinken.

Nun kam wieder das Thema, ich will Sterben zum tragen, auf welches der Vampir nun auch nicht unbedingt eingehen wollte. "Nun ja, um all dem aus dem Weg zu gehen, gäbe es nur noch eine Möglichkeit. Du musst von mir trinken."

Damon reagierte genau so, wie Elena es eigentlich angenommen hatte. Kalt, abweisend und knallhart ihr gegenüber. Er schien wahrlich nur hier zu sein, um kurz nach ihr zu sehen, doch dass sie ihn nicht ohne Grund zu sich gerufen hatte, klärte sich schon kurz darauf. Während sich Damon einen Schluck des Bourbons genehmigte, zerbrach sich die Schöne wie immer den Kopf über den Verlauf des Abends, welcher sich jedoch recht schnell entscheidete. "Es ist nicht nur Tierblut. Ich hab ... ich hab es mit einer Blutkonserve versucht, aber ich kann nichts bei mir behalten." und schließlich schien Damon seine lockeren Sprüche zumindest für ein paar Sekunden abzulegen und wirklich nachdenklich zu werden. Zu dem noch verrückt, wenn er glaubte, dass sie seinem Vorschlag zustimmen würde!

"Ich soll was? Von dir trinken?" Geschockt blickte sie dem Unsterblichen in die Augen und schüttelte daraufhin heftig den Kopf. "Nein ..." den Blick von seinem Hals und seinem Handgelenk abgewendet, kehrte sie ihm schließlich den Rücken. "Es muss einen anderen Weg geben ..."

Nun war es an der Reihe des Vampires verdutzt aufzuschauen. So etwas hatte er bei allem auf der ganzen Welt noch nicht gehört. Sie vertrug nicht einmal das Konservenblut... Das sah schlecht aus. Wenn Vampire sich nicht ernähren konnten, trockneten sie aus, glitten in eine Art Trance-Zustand, wie Pearl damals. Nur das Problem bei Elena wäre, wie man sie wieder erwecken könnte... hoffentlich würde seine Idee anschlagen, obwohl er sich auch sicher war, dass sie einfach nur frisch vom Menschen trinken musste. "Das ist recht beschissen, wenn ich das einmal anmerken darf."

Der Vampir sah, dass das Mädchen fieberhaft nachdachte und als sie schließlich sein Angebot ablehnte, konnte er ur die ASugen verdrehen. "Gibt es, aber dann müsstest du Menschen den Hals aufreißen, welches du nicht willst, also ist es deine einzige Möglichkeit und mehr Rücksicht nehme ich nicht auf dich." Und mit diesen Worten biss sich der Vampir ins Handgelenk, welches er ihr dann unter die Lippen hielt. "Ich würde trinken bevor sich die Wunde wieder verschließt."

Gebannt starrte die Brünette auf die Handfläche von Damon, aus der das Blut, welches er ihr unter die Nase hielt, nur so quoll. Genießerisch schloss sie die Augen, inhalierte den Duft der Flüssigkeit und ließ sie sich zumindest gedanklich auf der Zunge vergehen. Alle Vorhaben, alle Versprechungen und alle Vorsätze hatte die Schöne in diesem Moment über Bord geworfen und so trat sie noch einen Schritt näher zu Damon. "Hältst du das für eine gute Idee?" Mehr für sich selbst als für ihn, wollte sie die Worte aus seinem Mund hören. Sie wollte hören, dass sie ohne Bedenken und Schuldgefühle von ihm trinken konnte und schließlich zögerte sie nicht länger. "Trink einfach!" sagte er zu ihr, die zierlichen Hände der Brünette packend um die letzten Milimeter zwischen ihnen zu überbrücken. Die Äderchen traten hevor, der Hunger stieg erneut ins Unermessliche und ihre vollen Lippen legten sich auf die blutende Stelle in Damons Handfläche. Die rote Flüssigkeit benetzte ihre Lippen, drang sie dazu ihre spitzen Zähne in seine Haut zu bohren und jedes noch so kleine Blutrtöpfen aufzusaugen. Gierig leckte ihre Zunge über seine kalte Haut und ehe sich der Vampir versah, fand er sich grob gegen die nächste Wand gestoßen.

Das Bild von Jeremy an der Wand fiel zu Boden, zerbrach in tausend Stücke, doch kümmerte die Schöne in diesem Moment nicht. Ihre Finger umschlossen seine Hand, massierten das Blut beinahe aus seinen Venen und Elena hatte das Gefühl, dass sie viel zu wenig von der gut schmeckenden, roten Flüssigkeit bekam, als ihr Körper verlangte. Aufblickend fixierten ihre dunklen Augen die seinen. Den Vampir nicht vom Fleck kommen lassend, wanderten ihre mit blutverschmierten Lippen seinen Arm hinauf an seinen Hals. Elena hatte sich dem Drang vollkommen hingegeben. Ihr Verlangen beherrschte sie, trieb sie zu taten die sie sonst nicht gewagt hätte. Fast zärtlich strichen ihre Lippen über die Haut die seine Halsschlagader verbarg. Sie musste weiter von ihm kosten.

Die Zähne in der blassen Haut versenkt, hatte sie sich nun vollkommen an ihn geschmiegt und ihn weiter grob gegen die Wand gepresst.

Der Vampir sah, wie ihr Willen brach, wie sie sich ihm hingeben würde, sein Blut in sich aufnehmen würde, er wusste, dass er mit ihr sein Blut tauschen würde und nichts mehr dazwischen kommen würde. Doch sie haderte noch mit sich, Damon zwang sie jedoch, es war die einzig vernünftige Idee, mit der sie klar kommen würde. "Jetzt trink einfach!" Und dann brach ihre Barrikade, sie gab sich seinen Worten hin, vertraute ihm, trank von ihm. Damon hatte erst mit einer Person, mit einem Vampir sein Blut getauscht, er tat es nicht mit jedem, es war etwas besonderes für ihn, nur Elena wusste noch nicht, wie wichtig ihm dies war. Als ihn die Brünette gegen die Wand warf, ließ er dies zu, er genoss das Gefühl, dass er ihr etwas geben konnte, etwas was sie wirklich brauchte.

Damon genoss diesen Moment, er ließ sich einfach fallen, hielt ihren Kopf, fuhr ihr langsam durch's Haar, er ließ sie weiter trinken, so viel sie wollte, irgendwann müsste er sie vielleicht stoppen, doch er hatte gesehen, wie schlecht es ihr ging, es war seine Pflicht. Elena war wie fanatisch als sie sein Blut trank, doch irgendwann ließ sie ab, sank auf ihr Bett nieder und wischte sich das Blut von seinem Mund ab. Der Vampir setzte sich neben sie, blickte sich an und versuchte einzuschätzen wie es ihr ging. "Geht es dir besser?"

Genüsslich hing die Schöne weiterhin am Hals des Mannes, während sie ihn grob gegen die Wand presste. Sein Blut schmeckte fantastisch, besser als alles was Elena wohl je wieder kosten würde - zumindest glaubte sie das in diesem Moment. Sie war der festen Überzeugung, dass es nichts besseres gab, aber eben nur weil der Vampir in diesem Moment danach verlangte. Knurrend ließ die Schöne von ihrem 'Retter in der Not' ab, schenkte ihm ein sanftes Lächeln und nickte dann, während sie auf der Couch platz nahm. Seufzend wischte sie das Blut von den Lippen, blickte dann auf. Es war wohl an der Zeit für ein Gespräch.

"Es tut mir leid, Damon. Alles. Was ich gesagt habe, für jedes Mal in dem ich dich enttäuscht habe und für jedes Mal in dem ich ... dich zurückgewiesen habe. Alles ist so merkwürdig. Meine Gedanken und Gefühle spielen mir einen Streich. Ich weiß nicht was ich fühle, verstehst du? Und ich will Stefan ebenso wenig verletzen wie dich. Ich will niemanden verletzen. Vielleicht hätte ich mich für keinen entscheiden sollen, bis ich mir mit meinen Gefühlen sicher bin." Denn das war sie nicht. In keinster Weise. "Ich verlange nicht, dass du mir verzeihst, ich will nur, dass du mich als Freundin nicht aufgibst. Ich brauche dich. Und ja, jetzt fühle ich mich besser."

Nicht nur, weil sie ihm gesagt hatte, was ihr schon so lange auf den Lippen lag, sondern auch, weil er ihr sein Blut angeboten hatte. "Wenn du nicht willst, dass ich dich um Hilfe bitte, dann sag es mir und ich werde mich zurückhalten." Das erste Mal sprach die Brünette nicht um den heißen Brei herum, was aber auch zum Teil an der Verwandlung und somit den neuen Eigenschaften an ihr zu verdanken war. Sie hatte an Mut und Stärke gewonnen.

Eigentlich wollte der Vampir ja nur wissen, wie es ihr jetzt ging, nicht alles zu hören, was sie gerade und in den letzten 20 Jahren belastete. Aber notgedrungen und gefügig, da er ja nicht erneut auf irgendeine Art von Streit aus war, hörte er ihr kommentarlos zu und ließ ihr Gerede über sich ergehen. Elena verstand eben nicht, dass sie damit rein gar nichts besser machte, sondern die Fronten noch mehr verhärtete. Damon seufzte, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte.

"Du hast dich aber entschieden, Elena., Und ich werde jetzt nicht sagen, dass du falsch gehandelt hast. Dies würde zu nichts führen. Aber es freut mich, dass es dir besser geht und ich dir helfen konnte." Noch einmal griff er nach dem Alkohol, hatte er jetzt nötig, der Vampir musste das von eben erst einmal verdauen. Er fühlte sich entkräftet, doch nicht so schlimm wie es seine Erinnerung ihm sagte, als er noch ein Mensch gewesen war.

"Elena, ich bin gekommen, weil ich dir immer helfen werde. Einfach darum, weil andere es nicht können oder aber verstehen." Damon freute sich schon auf das Gesicht, wenn Stefan erfahren würde, dass beide einen Blutaustausch vollzogen hatten. Elena hatte zwar keine Ahnung wie weit dies in die Privatsspäre eines Vampires eindrang, aber Stefan würde ihr dies schon noch erklären. Hoffentlich recht wütend und enttäuscht.

"Und dir ist nicht schlecht oder dergleichen?"

Wie hatte Elena glauben können, dass Damon sich für das was sie ihm sagte - das, was sie ihm erklären wollte, interessierte? Die Gefühle der Brünetten spielten verrückt. Sie wusste nicht wen sie liebte, wusste nicht für wen sie sich, würde man sie noch einmal fragen - entscheiden würde. Vielleicht wäre es besser, erst einmal alleine zu sein? Vielleicht wäre es besser, sich für nichts zu entscheiden. So würde sie Ärger vermeiden können und niemand würde ihretwegen in Gefahr geraten. "Ja ich weiß, dass du mir immer irgendwie helfen würdest." Und Elena verlangte genau das eindeutig zu oft von ihm. Immer dann, wenn sie ihn anrief oder wenn sie ihn um einen Gefallen bat, schien sich der Schönling irgendwelche Hoffnungen zu machen und jedes Mal war es die Brünette, die ihm genau diese Hoffnungen zerstörte.

"Nein, bis jetzt geht es mir gut ..." doch kaum hatte Elena die Worte ausgesprochen, überkam sie eine plötzliche Übelkeit, jedoch nur für einen winzigen Augenblick, ehe es ihr wieder besser ging. "Vielleicht hilft dein Blut. Vielleicht ist es das Einzige, dass ich erst einmal vertrage, weil ich durch dein Blut zum Vampir wurde. Vielleicht sind wir nun irgendwie miteinander verbunden." Erneut wählte die Schöne die falschen Worte, doch war es nicht untypisch. Sie versuchte die Situation zu retten, verschlimmerte sie jedoch. Die Worte kamen aus ihrem Mund, ohne das sie eine Kontrolle über sie hatte.

"Mehr Alkohol?" Ohne auf eine Antwort zu warten, erhob sich die Schöne von ihrem Platz, lief in die Küche und kam mit zwei bis oben gefüllten Bourbongläsern zurück. Noch immer hatte die Brünette noch nicht genug. Am liebsten hätte sie noch so viel mehr von Damon getrunken. Dass das Ganze etwas intimes war, konnte Elena nicht ahnen. "Wie sieht dein Plan für heute aus? Was hast du vor?"

Der Vampir nickte nur noch, er wusste nicht was er weiter sagen sollte, schließlich war dies alles. Er liebte sie und das würde er ihr nicht noch ein weiteres Mal sagen. Doch im Moment war er es Leid zu kämpfen, das brachte nichts mehr. Wenn es für beide wirklich eine Chance gibt, dann lag es an ihr, dann müsste sie sich noch einmal entscheiden und dann für ihn. Sie hatte gesagt hätten beide sich zuerst getroffen, wäre alles vielleicht anderes gelaufen. Das dumme an der Sache, er hatte sie zuerst gesehen, er trat zuerst in ihr Leben und diese Erinnerung hatte der Schönling seinem Mädchen genommen. Doch auch hier würde er ihr keine Klarheit verschaffen, man sollte die Vergangenheit nicht ändern.

"Ich kann dir nur anbieten, dass du weiterhin von mir trinkst, solange wir eine andere Möglichkeit gefunden haben." Nicht noch einmal wollte er das Thema mit dem Menschenblut ansprechen, darüber hatten sie eindeutig zu lange diskutiert. Doch während sie sprach, beobachtete er sie. Elena hatte diese miese Angewohnheit immer zu lügen, wenn es um das Wohlbefinden ihrer eigenen Person ging. Für einen Moment dachte er, sie würde sich erneut übergeben, doch das tat sie nicht und innerlich atmete er auf. Es funktionierte wirklich. So schien es. "Ja, vielleicht...", antwortete er, als sie das Thema mit der Verbundenheit ansprach. "Aber vielleicht sind wir das auch schon länger."

Und dann kam ein vollkommen neues Thema - Alkohol. Da stieg er doch gleich einmal ein. "Natürlich, aber ich weiß nicht, wie viel DU verträgst. Und was heute angeht, ich bin spontan und würde mich eines guten Vorschlages annehmen." Der Vampir griff zu seinem Glas, trank etwas von dem Bourbon, damit es nicht die Gefahr lief überzuschwappen.

Natürlich konnte Damon einen Spruch, bezüglich der "miteinander Verbundenheit" nicht unterlassen, doch anstatt darauf einzugehen, unterließ es Elena. An dem Bourbon genippt und Damon seinen schließlich gereicht, lauschte sie seinen Worten. Ob er den rein höflich gemeinten Smalltalk als Einladung ansah? Es schien wohl so. "Vorschlag? Momentan bin ich nicht sehr gut in Vorschlägen. Genau genommen, hatte ich vor meine Zeit hier zu verbringen, bis die Schule und der ganz gewöhnliche Alltag wieder los geht." Wie sich Elena doch dafür fürchtete. Alleine daran zu denken in einem Klassenzimmer voller Menschen zu sitzen, sie zu riechen, ihren Herzschlag zu hören, machte sie rasend vor Hunger.

"Ein paar Tage und alles nimmt seinen gewohnten Lauf. Bis dahin .. verstecke ich mich besser hier." Denn seit dem Vorfall mit Alex und Nikki, hatte sie kein Vertrauen mehr in sich oder ihre Kontrolle. Sie konnte sich nicht kontrollieren und würde sie auch nur einen Fuß in die Stadt setzen, lief sie Gefahr Nikki oder Alex dort zu begegnen. Dieses Risiko konnte sie nicht eingehen. Noch nicht. "Kannst du es mir beibringen? Ich meine .. die Kontrolle. Ich weiß, ich frage vermutlich den Falschen, denn wir wissen alle, dass du dich dem Durst hingibst, aber ... ich vertraue dir. Du kannst es, wenn du es willst. Sag mir wie. Bring es mir bei .. bitte."

Alkohol konnte auf Dauer einfach keine Lösung sein. Dennoch nahm sie einen weiteren, großen Schluck davon.

Damon nahm noch einen Schluck von seinem Bourbon, ließ diesen genüsslich auf der Zunge vergehen und blickte in das Gesicht der Doppelgängerin. "Weißt du, verkriechen ist auch keine Lösung." Der Vampir stellte sein Glas auf dem Tisch ab, lehnte sich in der Couch zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn wir beide hier bleiben. Dein Bruder scheint außer Haus zu sein und wir beide wären ganz allein", er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und diese zweideutige Antwort ebenfalls nicht. Er war interessiert wie sie reagieren würde, besonders weil er wusste, dass sie unter diesem Vorschlag wohl doch lieber unter die Öffentlichkeit wollte.

Doch kaum hatte er zu Ende gesprochen, bat sie ihn die Kontrolle, die Selbstbeherrschung zu erlernen, er sollte ihr helfen, es ihr beibringen und dies würde sich der Vampir nicht zweimal sagen lassen. Hatte er das nicht die ganze Zeit gewollt, darauf hinaus gearbeitet? "Aber selbstverständlich kann ich das. Besser als jeder andere. Aber wenn, dann musst du machen was ich sage, mir vertrauen, denn sonst wird es nicht funktionieren. Du musst meinen Worten Gehör schenken, sie befolgen. Und dann mach ich es."

Ebenso wie sie nahm der Schönling noch einen großen Schluck, das gewinnende Lächeln in seinem Glas verborgen.

Kaum hatte der Schönling die Worte Wir sind alleine ausgesprochen, spielte Elena bereits mit dem Gedanken, das Haus zu verlassen. Er kannte sie. Entweder er rechnete nun wirklich damit, dass sie unter diesen Umständen gehen würde, oder aber er erhoffte sich das ihre Triebe sie auch zu Dingen verleiten würde, über die sie zumindest jetzt noch keine Kontrolle hatte. Es würde nicht soweit kommen. Elena würden Stefan niemals betrügen und wenn sie etwas kontrollieren konnte, dann war es dieses gewisse Verlangen.

"Vielleicht sollten wir doch raus gehen. Einen Spaziergang machen ..." die Idee kam ihr nicht mehr ganz so dumm vor, wie noch vor wenigen Minuten. Schweigend lauschte sie den Worten von Damon, der ihr kurz darauf erklärte, dass er ihr helfen würde. Er würde ihr beibringen sich zu kontrollieren, wenn sie ihm nur vertraute und das sagte, was er von ihr verlangte. "Deine Worte befolgen ... dir vertrauen ..." Wiederholte sie noch einmal, während sie in seinen Augen nach Aufrichtigkeit forschte. Ob er diese Bitte nur ausnutzte? Oder ob er ihr wirklich helfen würde - ohne auf seinen Vorteil bedacht zu sein?! "Abgemacht. Ich tue was du willst und glaube dir." Mit einem Lächeln leerte sie das Glas Bourbon, verzog das Gesicht und strich sich dann das Haar zurück.

"Also Coach .. was folgt als erstes?"