Damon erhoffte sich mit dieser Antwort, dass sie endlich ihren Mund halten würde, doch vergebens. Die Blondine konnte einfach nicht still sein. Der Vampir gab sich dem Schicksal für den heutigen Abend hin, er müsste es nur ein paar Stunden mit ihr aushalten, irgendwann würde sie den Spaß verlieren und einfach gehen. "Dann haben wir ja eine Gemeinsamkeit, Rebekah. Wir beide, zwei Alleingelassene. Das verbindet irgendwie, nicht wahr?" Der Schönling hatte nicht vor, sich von ihr hochziehen zu lassen, wütend zu werden aufgrund der Worte die sie verließen. Es war ihre Art andere zu beleidigen, ihnen das vor den Kopf zu werfen, was sie selber belastete. "Sicherlich wäre es anders, wenn ich dich in meinem Bett willkommen heißen würde. Denn unter diesen Umständen wäre ich wirklich allein und verzweifelt. Und wir sehen ja, dass ich diese Phase noch nicht erreicht habe." Just in diesem Moment kam der Barkeeper zurück, überreichte ihm mit blassem und eingefallenem Gesicht das Glas Blut, von welchem sich Damon sofort einen Schluck genehmigte. "Was mich aber an diesem Punkt interessiert Sexy Bex, würdest du denn überhaupt in mein Bett gehen?"

Damon stellte das Blut beiseite, nahm das Glas, was ihm Rebekah erneut zuschob, entgegen und wog dieses noch in seinen Händen, ehe er es ihr gleich machte. Danach griff er wieder zu dem Blut und schwenkte den Inhalt hin und her, während sich sein Blick auf die Farbe des Getränks fixierte.

Den Kopf schüttelnd setzte er das Glas an seine Lippen an, benetzte diese mit Blut, ehe er den Inhalt restlos unterschluckte. "Es stimmt. Ich kann nicht lieben, ich habe es eingesehen und aufgegeben. Aber bist du immer noch so naiv und denkst dich könnte jemand lieben? Du ständest im Mittelpunkt? Selbst dein Bruder hat dich verstoßen, will nichts mehr mit dir zutun haben. Ich verstehe langsam. Wenn du versuchst über das Leben anderer zu diskutieren, redest du über dich." Damon zwinkerte ihr zu und befüllte die beiden Gläser erneut. "Du hast Recht, dass ist dumm und armselig."

Stirnrunzelnd verarbeitete Rebekah Damon's Worte. Sie kam nicht umhin, ihm einen verächtlichen Blick zu schenken. Doch trotz seiner Argumentation, nicht so verzweifelt zu sein und sie mit sich zu zerren, fragte er sie dennoch, ob sie überhaupt in sein Bett wolle. Rebekah sah ihn fragend an. "Dir wurde mittlerweile zweimal die Ehre zuteil, dass wir beide in deinem Bett gelandet sind. Das erste Mal warst du sehr verzweifelt und du kannst froh sein, dass ich zugestimmt habe mit dir die Nacht lang Gaudi zu betreiben. Doch das zweite Mal hast du mich ausgenutzt und diese tote Schlampe Sage meine Gedanken stehlen lassen." ein wütender Blick traf Damon. "Wie war das noch gleich? 3 is a party? Wie wäre es mit One is a silvester? Ich brauche niemanden." lächelnd sah sie zu Damon hinüber. "Selbst dich nicht. Und würde ich mir ein kleines Rendezvue wünschen, dann würde ich mir sicherlich einen Herren aussuchen, der etwas modischere Gardinen besitzt als du."

Rebekah sah dem Schönling dabei zu, wie er das Glas Blut in die Hand nahm und den Inhalt betrachtete. Auch sie wurde von dem Duft des frischen Blutes gezwungen, es anzusehen. Doch die Ursprüngliche hatte mittlerweile gelernt sich dem Blutdurst zu entziehen. Wenigstens das hatte sie in ihrem Leben auf die Reihe bekommen. "Sieh es als Angebot an, Damon. Durch meine Ansprache gebe ich dir die Möglichkeit, dir bewusst zu werden, wie beängstigend real sich unsere beiden Leben gleichen. Aber weißt du was?"

Die Blondine sah Damon dabei zu, wie er erneut ein Glas hinunter kippte. Lächelnd beugte sie sich zu ihm hinüber und flüsterte verführerische Worte an seine Ohrmuschel. "Du hast schon oftmals versucht aufrichtig zu lieben und zu ehren. Ich jedoch nicht. Du bist daran zerbrochen. Wenn ich jemals diesen Pfad einschlagen werde, versuchen werde richtig zu lieben, werde ich auf Zustimmung treffen. Cause they like me." Trotz ihres süßen Tones, mussten ihre Worte den Unsterblichen hart treffen. Lächelnd lehnte sie sich zurück, nahm das gefüllte Glas Vodka und trank es in einem hinunter. "Also sag mir, gefallener Ritter. Was ist dein nächstes Ziel. Hast du nicht vor, die Stadt zu verlassen? Ein wenig eintönig, nicht wahr?" Rebekah's Blick glitt zu den Fensterscheiben. Dicke Tropfen klatschten gegen das kalte Glas und verliehen dem Raum eine angenehme Wärme.

Zwar würde dieser Abend gewiss keine, für ihn, positive Wendung nehmen, aber dennoch sah er es schon als Genugtuung, dass er die Schönheit neben sich ansatzweise aus der Fassung bringen konnte. Ein kleiner Triumph, dass er der Mikaelson einen Stich versetzen konnte. (Bitte jetzt nicht zweideutig nehmen :D) "Ich mag vielleicht verzweifelt gewesen sein, doch würde ich mir mehr Gedanken um dich machen. Wer steigt schon zu einem armseligen Kerl ins Bett, wenn es ihm nicht mindestens genauso ergeht? Denk mal drüber nach, Schätzchen." Teilweise erfreute ihn dieses Gespräch sogar, beide versuchten den jeweils anderen zu verunsichern, aber auch beide wollten zeigen, dass das Gesagte von ihnen abprallte. Bei Damon war er auch so der Fall, nur wusste er nur zu genau, dass Rebekah viele Dinge schon recht persönlich nahm. Sie hatte es immer genossen in seiner Nähe zu sein, ihre Einstellung würde sich auch so schnell nicht ändern.

"Das mit Sage... war nunja, ein Versehen. Aber wie gut, dass du ja nicht nachtragend bist." Der Vampir lächelte sie höhnisch an und fügte fast noch im selben Atemzug hinzu: "Ich erinnere dich das nächste Mal daran, wenn du neben mir aufwachst." Er stütze nun seinen Ellenbogen auf dem Tresen ab, drehte sich zu ihr und nahm eine ihrer Haarsträhnen zwischen die Finger. Gedankenverloren betrachtete er diese, bevor er erneut etwas sagte. "Leider muss ich mir eingestehen, dass du in einer gewissen Art und Weise recht hast. Was aber noch lange nicht heißt, dass ich dich jetzt zu meinem Seelengefährten erkläre."

Abrupt drehte er sich wieder von ihr weg, füllte sein Glas erneut nach um sich einen Schluck zu genehmigen, ehe sie nah an ihn heran kam und versuchte weiß zu machen, dass sie es in der Liebe weiter bringen würde als er. Nun konnte der Vampir sein Lachen nicht mehr unterdrücken. "Stimmt, habe ich ganz vergessen", sagte er als er sich beruhigt hatte. "Wie soll man lernen zu lieben, wenn man etliche Jahre gepfählt in einem Sarg lag und bis dato der einzige Mann, der einem nahe kam, der eigene Bruder war... welcher jetzt, wie du selbst sagtest, auch kein Teil deines Lebens mehr ist. Oh ja, du hast vollkommen Recht. Jeder mag dich."

Damon schnappte sich ein Erdnuss aus einer der gefüllten Schalen und steckte diese in den Mund. "Ich weiß nicht, ich entscheide spontan. Ich denke aber, ich werde noch eine Weile verbleiben. Schließlich hast du sicher auch nicht vor zu gehen. So ohne Klaus?"

Die frechen Antworten und Sticheleien des Schönlings provozierten Rebekah aufs Äußerste. Doch sie konnte nicht behaupten, dass sie es nicht genoss und es sogar wollte. Ja Rebekah wollte von ihm provoziert werden. Sie wollte den Hass spüren. Schließlich gab es durch Sex, getrieben aus Hass, die besten Erlebnisse. Doch das brauchte sie Damon nicht zu sagen. Das wusste er selbst. Als Damon eine ihrer Haarsträhnen ergriff und anfing damit zu spielen, konnte Rebekah nicht behaupten, ihr würde nicht heiß werden. Die plötzliche aktive Handlung des Vampirs verunsicherte sie. Das ganze Gespräch über, ging er ihr mit kurzen sarkastischen Argumenten aus dem Weg und ersehnte sich wahrscheinlich das schnellstmögliche Verschwinden der Schönheit. Doch da konnte er lange warten. Rebekah hatte soeben erst das Interesse gepackt, mit dem Vampir zu spielen.

"Klaus pfählte mich damals aus Angst mir könnte etwas geschehen. Geschwisterliebe." ihre Worte klangen so absurd, dass sie sie selbst kaum glauben konnte. Doch Rebekah musste es. Würde sie es nicht tun, würde sich die Schönheit nur selbst Steine in den Weg legen. Und in ihrer momentanen Lage schien das als keine gute Option. "Ok ich nehme es hin. Niemand mag mich. Aber man kann sich auch nicht auf andere verlassen. Einzelspieler überleben länger." Rebekah griff nach der Flasche Smirnoff und goss erneut 2 Gläser ein. Sie trank das Glas komplett aus, sah ignorant zu Damon hinüber und schüttelte nur leicht den Kopf. "Nichts hält mich mehr in dieser Stadt. Und dennoch, nach all den Jahrtausenden nenne ich diesen Ort mein Zuhause. Außerdem habe ich erst vor kurzem ein Haus ganz in der Nähe bezogen. Nette kleine Gegend."

Lächelnd stieg Rebekah von ihrem Hocker herunter. "Miss? Sie haben noch nicht bezahlt!" Rebekah drehte sich leicht genervt zu dem Barkeeper herum. "Die Rechnung geht auf den Herren hier, nicht wahr?" Die Blondine warf Damon ein süffisantes Lächeln zu. Nur wenige Schritte lief sie Richtung Ausgang, ehe sie auf dem Absatz umkehrte und erneut an Damon's Seite trat. "Ach ja. Bakerstreet 23 A. Ich freue mich über jeglichen Besuch." lächelnd sah ihm noch einmal in die dunklen Augen, ehe die Ursprüngliche dem Heimweg antrat und stolzierend das Pub verließ.

-Will dich ja nicht zu lange aufhalten, Süßer ;)-

Zu freundlich. Und ich hoffe du verzeihst wenn ich jetzt mit drei Zeilen auf deinen Post antworte. Das hat er zwar nicht verdient, aber dafür hast du was gut. ;)

Und doch schneller als gedacht nahm dieser Abend sein Ende. Er konnte jetzt nicht sagen, dass er sonderlich glücklich darüber war, denn er hatte Gefallen an dem Gespräch gefunden. Da ihm Rebekah aber seine Adresse mitteilte, die er eigentlich auch so schon kannte, sah er dies als Einladung und würde somit einmal zu Besuch kommen. Nun halt es aber wirklich Elena aufzutreiben, auch wenn er seinem Bruder gegenüber recht abweisend reagiert hatte.