Lange war es her, seit Caroline sich das letzte Mal allein hatte draußen blicken lassen. Versunken in ihrer Verzweiflung und der schlechten Laune und vor allem der Angst des Alleinseins, hielt sie im Haus bleiben für die Besten Lösung. Auch von Elena und Bonnie hatte sie bereits tagelang nicht viel gehört, außer einer SMS vielleicht. Es war nicht so, dass sie keinen Kontakt wollte, doch die Blondine beschlich das Gefühl andere mit ihren Problemen nur zu belasten..alle hatten sie mit ihren zu kämpfen und waren froh, wenn diese vorübergingen. Nur langsam ging sie den langen Waldweg entlang, der direkt zur Lichtung führte. Bunte Blätter umgaben sie, der Wind strich sanft ihr Haar zurück und gab ihr einen kurzes Gefühl der Freiheit. Ob es sich als Mensch anders anfühlte hierher zu gehen? Caroline schloss für einen Augenblick die Augen und drehte sich mit dem Wind einmal im Kreis, die Arme ausgebreitet genoss sie es richtig, als sie das Rascheln der Bäume vernahm. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, welches jedoch schnell abklang, als ihre Gedanken zurückkehrten.

Sie hatte es einmal genossen menschlich zu sein..so praktisch so manch eine Fähigkeit als Vampir auch sein mochte, ihr verhalf des zu nicht viel im Moment, sondern bereitete nur mehr und mehr Probleme. Es gab Tage, an denen sie der Gedanke an Blut beinahe wahnsinnig machte. Die Tatsache, dass sie jetzt Kleinigkeiten viel mehr zu schätzen wusste, wie einen Tag, an dem sie sich vielleicht ein klein wenig menschlich fühlte und nicht daran erinnert wurde, was für eine Bestie in ihr schlummerte, war ein gutes Beispiel dafür. Zwar hatte die schöne Blondine sich zum Guten verändert, war ruhiger geworden und wusste, was im Leben wichtig war, doch wünschte sie sich nichts sehnlicher, als die Normalität zurück und vor allem ihre Beziehung. Tyler hatte noch immer nicht von sich hören lassen, sodass der Gedanke an ihn ein unangenehmes Stechen hervorrief. Schluckend versuchte sie jeglichen Gedanken beiseite zu schieben, doch je angestrengter sie das versuchte, desto heftiger kamen die Erinnerungen zurück.

Bedrückt stieß sie einen Luftschwall aus, ehe sie sich gegen einen stämmigen Baum lehnte, der ihr für einen Moment das Gefühl verlieh wieder einmal Halt zu spüren, der ihr zur Zeit fehlte.
Ihre zarten Finger strichen über die raue Rinde, die Augen hielt sie fest geschlossen. Jegliches Geräusch war zu hören, aus allen möglichen Richtungen. Gerade wagte sie es einen Wimpernschlag zu entspannen, als das Knacken einiger Äste auf dem Boden und das Rascheln von Schritten ihr den Nerv wieder raubten.
Sofort spannten sich jegliche Muskeln an, bereit dem Feind gegenüberzutreten, wer auch immer sich nähern mochte.